WISSENSCHAFT & FORSCHUNG 

PhytoProtect: Neue Maßnahme zur Insektenforschung fördert innovative Projekte der Pflanzenzüchtungsforschung


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EINLADUNG 

PARTNERING DAY 
am 12. September 2025

Die Gemeinschaft zur Förderung von Pflanzeninnovation e. V. (GFPi) veranstaltet zu dieser Förderinitiative am 12.09.2025 online einen Partnering Day, um potenzielle Akteure aus Wissenschaft und Wirtschaft für gemeinsame Forschungsprojekte zu vernetzen und bei den Projektplanungen zu unterstützen. Zusätzlich bietet die GFPi allen Teilnehmenden an diesem Tag die Möglichkeit, Fragen zur Antragstellung unmittelbar mit Mitarbeitenden des beteiligten Projektträgers Jülich (PtJ) zu klären.

Anmeldung

Die Wahrnehmung des Einflusses von Insekten auf die Landwirtschaft ist aktueller denn je – als Schädlinge, Vektoren, aber auch als unverzichtbare Bestandteile jedes Ökosystems. 

Mit der neuen Fördermaßnahme „PhytoProtect“ beabsichtigt das Bundesministerium für Bildung, Forschung, Technologie und Ressourcen (BMFTR) die Entwicklung und Anwendung neuer Methoden zum nachhaltigen Schutz von Nutzpflanzen vor Schäden durch Insekten und von ihnen übertragener Pathogene voranzutreiben.

Dies erfordert die Erforschung der Interaktion zwischen Pflanzen und Insekten sowie die Entwicklung neuer innovativer Lösungen und Verfahren zum Pflanzenschutz. Solche Lösungen müssen hochspezifisch gegenüber den jeweiligen Schaderregern sein, um Nichtzielorganismen und damit letztlich die Biodiversität zu schützen. Dafür ist es essenziell, die komplexen Mechanismen der Interaktionen zwischen Pflanzen und Schadinsekten von der molekularen bis hin zur ökosystemaren Ebene besser als bisher zu verstehen.

Die agrarentomologische Expertise und Forschung in Deutschland haben in den letzten Jahren immer mehr abgenommen. Die Maßnahme „PhytoProtect“ hat deshalb auch die Stärkung der entomologischen Expertise in Deutschland zum Ziel.

Ausschreibung

Die Veröffentlichung der Fördermaßnahme „PhytoProtect“ des Bundesministeriums für Bildung, Forschung, Technologie und Ressourcen (BMFTR) kann hier aufgerufen werden.

Die oben genannten Forschungsschwerpunkte werden in der Ausschreibung als Modul A und B wie folgt definiert:

    A

    Biotische Interaktionen zwischen Pflanzen und Insekten

    Charakterisierung der Biologie und biotischen Interaktionen von Schadinsekten mit Pflanzen und Pflanzenpathogenen sowie die praktische Anwendung dieser Erkenntnisse in Pflanzenschutzmaßnahmen und für Schadschwellenkonzepte. Fokus a, b und/oder c (siehe unten).

    B

    Neue biologische Lösungen zum Pflanzenschutz

    Entwicklung und Optimierung neuer spezifischer und nachhaltiger biologischer Lösungen und Anwendungen zum endo- und exogenen Pflanzenschutz. Fokus d und/oder e (siehe unten).


Mögliche Themenfelder:

a.

Biologie von pflanzenschädigenden Insekten & übertragenen Pathogene

b.

Vorhersage des Auftretens invasiver Schadinsekten in Deutschland

c.

Schutz, Erhalt und Förderung der Insektenbiodiversität

d.

Förderung der Resilienz der Nutzpflanzen gegenüber Schadinsekten und übertragenen Pathogenen (endogener Pflanzenschutz)

e.

Nutzung neuer Wirkstoffe, -mechanismen und Anwendungstechniken für den exogenen Pflanzenschutz

Vergabekriterien

Antragsberechtigt sind:

  • Unternehmen, insbesondere KMU nach EU-Definition mit Niederlassung in Deutschland
  • Hochschulen und außerhochschulische FuE-Einrichtungen, Bundes- und Landeseinrichtungen mit Forschungsaufgaben, dt. Körperschaften des öffentlichen und des privaten Rechts

Alle Antragsstellenden müssen einen Sitz, eine Betriebsstätte oder eine Niederlassung in Deutschland haben. Mögliche Projektpartner mit Sitz außerhalb Deutschlands müssen eigene Mittel beisteuern.

Laufzeit: Für Projekte in Modul A oder Modul B können maximal vier (4) Jahre Laufzeit beantragt werden.

Fördermittel:

  • Wirtschaftlicher Bereich: Förderfähig sind in der Regel 50 % der Kosten (gegebenenfalls differenzierte Aufschläge nach AGVO Artikel 25 bis 80 %).
  • Nichtwirtschaftlicher Bereich: Förderfähig sind individuell bis zu 100 % der projektbezogenen Kosten.

Erlangung, Validierung und Verteidigung von Patenten und anderen immateriellen Vermögenswerten von KMU können mit maximal 50 % gefördert werden.

Timeline: In der ersten Verfahrensstufe sind dem Projektträger Jülich bis spätestens 03. November 2025 zunächst Projektskizzen in elektronischer Form vorzulegen.

Warum die Förderung wichtig ist:

Die Rahmenbedingungen für Landwirtschaft und Pflanzenzüchtung haben sich in den vergangenen Jahren massiv verändert:

  • Klimawandel und globale Warenströme bringen neue Schädlinge nach Europa.
  • Immer weniger wirksame Pflanzenschutzmittel (Managementmethoden) stehen zur Verfügung.
  • Nicht regulierte Schadinsekten und Virusvektoren haben ein enormes Schadpotenzial.

Um langfristig die Ertragsstabilität zu gewährleisten, sind neue Ansätze in der Pflanzenzüchtungsforschung und der Resistenzforschung erforderlich. Forschungslücken bestehen vor allem bei den Interaktionen zwischen Pflanze und Insekt sowie bei der Charakterisierung von Resistenzen und Toleranzen in verschiedenen Kulturarten. Die Ausschreibung ist ein erster notwendiger Schritt, um die Ertragsstabilität langfristig abzusichern und über die Pflanzenzüchtung neue, widerstandsfähige Sorten für die Landwirtschaft sowie den Garten- und Weinbau bereitzustellen.

Nymphen der Schilf-Glasflügelzikade

Blattläuse

Dr. Sarah Lange

Mirko Rakoski

Dr. Steffen Kawelke

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